Welche Tipps und Tools sollten Sie beim Besichtigen einer Immobilie als Profi auf jeden Fall kennen? Welches Equipment brauchen Sie vor allem dann, wenn Sie sehr regelmäßig Immobilien zum Kauf besichtigen? Exklusive Tipps und Equipment vom Profi finden Sie in diesem Blogbeitrag.
Das Ziel einer Immobilien-Besichtigung
Worum geht es grundsätzlich bei einer Besichtigung? Erst einmal gilt es einen ausführlichen Eindruck von der Bausubstanz zu bekommen. Außerdem treffen Sie bei vermieteten Immobilien hier zum ersten Mal Ihren potenziellen Mieter. Sammeln Sie in den Gesprächen mit dem Eigentümer oder dem betreuenden Makler sowie dem Mieter möglichst viele Informationen über den Zustand der Immobilie, sodass Sie mögliche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten möglichst gut kalkulieren können. Versuchen Sie auf diesem Wege auch eventuelle Mängel und Probleme zu identifizieren.
Gegenüber dem Verkäufer oder auch dem vermittelnden Makler ist es wichtig, dass Sie von Anfang an wissen, was genau Sie suchen und was nicht. Versuchen Sie in der Besichtigung möglichst gründlich zu sein und alle Fragen zu stellen, die Sie geklärt wissen möchten. So können Sie im Nachhinein zeitnah eine Entscheidung treffen und benötigen im besten Fall sogar keinen zweiten Besichtigungstermin.
Ein guter Tipp ist es, zu zweit zur Besichtigung zu kommen. So können Sie mit einer Aufgabenverteilung viel besser gleichzeitig Notizen machen und die Immobilie gründlich besichtigen. Außerdem sehen ja vier Augen bekanntlich immer mehr als zwei.
Grundsätzlich gehen Kapitalanleger beziehungsweise Immobilieninvestoren eher ‚professionell‘ zu Besichtigungen. Dennoch richtet sich dieser Beitrag genauso auch an Eigennutzer, die die richtige Immobilie fürs Leben suchen und auf Nummer sicher gehen wollen.
Im Folgenden gehe ich einmal auf die bewährtesten Tipps und Tools bei der professionellen Immobilien-Besichtigung ein. Die einzelnen Punkte sind natürlich kein Muss! Können aber je nach Ihren persönlichen Wünschen erwiesenermaßen Unklarheiten oder Konflikten vorbeugen und Prozesse enorm vereinfachen.
Klemmbrett mit Notizzetteln
Als ersten Punkt ist hier ein Klemmbrett mit Notizzetteln zu nennen. Notieren Sie sich am besten im Voraus die wichtigsten Fragen und drucken Sie sich eventuell auch das Exposee aus. Schreiben Sie sich während der Besichtigung alles auf, was Sie an weiteren zusätzlichen Informationen bekommen. Prüfen Sie genau nach, ob der Ist-Zustand mit dem im Exposee beschriebenen Zustand übereinstimmt.
Keinen Schmutz in die Immobilie tragen
Um keinen Schmutz von der Straße in die Immobilie zu tragen, lohnt es sich an Schuhüberzieher zu denken. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn sie vermietet ist.
Keinen Schmutz mit nach Hause nehmen
Nicht schaden kann es auch immer ein Paar Einweghandschuhe dabei zu haben. Je nach Zustand oder auch gerade bei Immobilien, die seit langer Zeit leer stehen, kann man sich mit Einweghandschuhen ab und an einfach wohler fühlen.
Feuchte stellen genau messen können
Ein weiterer ganz wichtigen Tipp für Profis beim Besichtigen ist ein Feuchtemessgerät. Aus Prinzip sollten Sie in potenzielle feuchte Stellen in der Wohnung oder in dem Haus messen. Messergebnisse können unkompliziert mit einem Foto festgehalten werden. Die Kellerräume sind meisten die feuchtesten Räume des Gebäudes. Deswegen sollten Sie hier auf ausreichende Lüftungsmöglichkeiten achten. Schimmel- und Feuchtigkeitsprobleme sind manchmal nicht so leicht zu erkennen. Gleiches gilt innerhalb der Wohnräume auch für das Badezimmer und die Küche. Hier ist die Luftfeuchtigkeit tendenziell höher als im Rest der Immobilie. Schwachstellen sind hier eventuell die Ecken von Außenwänden beziehungsweise die Außenwände generell. Schauen Sie sich alle Wände genau an und messen Sie bei verdächtigen Flecken, wenn möglich, auch hier die Feuchtigkeit. So können böse Überraschungen vermieden werden.
Abstände und Flächen genau und schnell nachmessen
Mit einem praktischen Lasermessgerät können die Längen und Flächen der Immobilie schnell und exakt nachgemessen werden. Wenn die Wohnflächenberechnung ungenau oder fehlerhaft sein sollte, werden Sie das auf diesem Weg sicher feststellen können. Hier kann Ihnen, die oben genannte, eine zweite Person besonders hilfreich sein. Einer misst und einer notiert, so gelingt es am schnellsten.
Wenn erlaubt – Bilder und Videos machen
Zu guter Letzt darf eine gute Kamera oder ein Handy mit einer Kamera nicht fehlen. Wenn es erlaubt ist, empfiehlt es sich ein paar Fotos und Videoaufnahmen zu machen, um das Gesehene später noch einmal rekapitulieren zu können.
Mein persönliches Besichtigungs-Equipment als Immobilienmakler – Tipps vom Profi
Unter der Videobeschreibung auf YouTube haben wir die entsprechenden Links zu dem Equipment, das ich ganz persönlich immer bei Besichtigungsterminen dabeihabe. Diese Tools erweisen sich im Alltag als Immobilienmakler bei zahlreichen Besichtigungen immer als super geeignet. Wenn Sie möchten, schauen Sie doch auch einmal bei YouTube vorbei.
Tipps vom Profi – Worauf ich persönlich bei der Besichtigung außerdem immer achte:
Weitere Tipps, worauf ich als Immo-Profi bei der Besichtigung immer genau achte, lesen Sie im nächsten Abschnitt:
Steckdosen und Wasseranschlüsse
Innerhalb der Immobilie schaue ich nach, ob Steckdosen und Wasseranschlüsse in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Wenn nicht, wie viel würden Sie für eine Neu-Installation ausgeben?
Dach
Als Nächstes geht’s ans Dach. Zentral ist hier die Frage, wie alt die Eindeckung ist und ob sie dichthält. Erkundigen Sie sich nach der Dämmung des Dachbodens. Sehr stickige Luft oder sogar ein muffiger Geruch deuten auf eine eher mangelhafte Dämmung hin.
Heizungs- und Trinkwasseranlage
Bei der Heizungs- und Trinkwasseranlage empfehle ich, sich die aktuellsten Kontroll- und Wartungsberichte zeigen zu lassen.
Zustand der Fassade
Achten Sie bei der Fassade darauf, ob Risse zu entdecken sind oder ob sich feuchte Stellen im Putz erkenn lassen.
Fenster und Türen
Bei den wichtigen Punkten Heizkosten uns Lärmpegel spielen die Abdichtungen der Fenster und Türen eine große Rolle. Sollten diese nicht vernünftig isoliert sein, kann dies langfristig die Lebensqualität in der Immobilie schmälern oder Renovierungskosten mit sich bringen, die besser einkalkuliert werden sollten.
Auffälligkeiten bei der Immobilien-Besichtigung – Worauf der Profi immer achtet
Wenn Keller, Badezimmer oder Küche gerade frisch gestrichen wurden, sollten Sie hellhörig werden. Hier gilt es auf jeden Fall beim Anbieter der Immobilie den genauen Grund zu erfragen. Im schlimmsten Fall wurde nämlich ein Schimmelbefall kurzerhand überstrichen, um die Kaufinteressenten nicht zu verprellen. Ziehen Sie hier im Zweifel einen Bausachverständigen zurate, da dieser über spezielle Feuchtemessgeräte verfügt.
Prüfen Sie die Immobilie auf Baumängel oder Schäden, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Achten Sie unter anderem auf verzogene Fensterrahmen oder eingezogene und festsitzende Gerüche. Sollten Sie direkt bei der ersten Besichtigung mindestens eine Schwachstelle dieser Art entdecken, sprechen Sie dies im besten Fall nicht direkt an. Hier ist es unter Umständen schlauer, nicht direkt offen Kritik zu üben. Nehmen Sie dann eher zu einer Zweitbesichtigung einen Gutachter oder Sachverständigen mit, der die Punkte überprüfen kann. Das kann gegebenenfalls noch den finalen Kaufpreis senken.
Zu guter Letzt ist einer der wichtigsten Punkte, sich nach der Besichtigung in Ruhe hinzusetzen und ein Resümee aus den gewonnenen Eindrücken zu ziehen. Wenn Sie alle vorher genannten Punkte beachtet haben, können Sie jetzt entscheiden, ob Sie die Immobilie kaufen möchten oder nicht. Natürlich ist die Vorgehensweise aufwändig, jedoch geht es hier darum bei großen Investitionen schnelle und sichere Entscheidungen zu treffen. Deswegen lohnt sich die Arbeit hier auf jeden Fall!
Eine Antwort
Wir wollen auch ein Haus anschauen. Gut zu lesen, dass man keinen Dreck in das Haus tragen sollte. Darum werden wir Schuhüberzieher kaufen.