Oftmals wenn ich mit Leuten spreche, die sich bisher noch wenig mit vermieteten Immobilien beschäftigt haben, fällt das Thema Mietnomaden. Doch wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass Sie es mit Mietnomaden zu tun bekommen und was können Sie tun, damit es nicht erst so weit kommt? Wie können Sie Mietnomaden erkennen und wie können Sie, als Vermieter, sich schützen? Darum geht es in diesem Beitrag!
Ausfallende Mietzahlungen machen natürlich über die Zeit Ihre Altersvorsorge und Rendite kaputt. Eine Neuvermietung sollte dann so schnell wie möglich gehen, damit Ihre Kosten gedeckt werden können.
Mietnomaden sind aus Vermietersicht der absolute ‚Worst-Case‘. Mietschulden, Kosten für Renovierung und ggf. Prozesskosten sind keine Seltenheit. Der durchschnittliche Schaden durch Mietnomaden liegt dabei bei etwa 25.000 € pro Einzelfall.
Was sind Mietnomaden?
Mietnomaden sind Personen, die ganz bewusst in betrügerischer Art und Weise handeln und den Vermietern einen Schaden hinzufügen möchten. Dabei gibt es ganz verschiedene Arten.
Es ist nämlich nicht so, dass alle Mietnomaden in den sozial schwachen Schichten zu finden sind. Diese gibt es aber natürlich auch. Sie beziehen eine Wohnung, ohne sich dabei um die eigenen finanziellen Pflichten kümmern zu können. Der Druck steigt dann natürlich mit jedem Monat nicht gezahlter Miete an. Diese verschwinden dann oftmals auch einfach über Nacht aus der Wohnung.
Das Gute ist: Diese Art von Mietnomaden ist deutlich leichter durch das Äußerliche und den persönlichen Umgang zu erkennen als andere. Dementsprechend ist es natürlich auch viel einfacher sich vor dieser Art von Mietnomaden zu schützen!
Denn es gibt auch „echte“ Mietnomaden, die das Mietrecht in- und auswendig kennen und das Mietrecht missbrauchen, da sie sich jedes Detail zunutze machen. Um diese sollten wir uns eher Sorgen machen. Denn diese zu identifizieren, kann deutlich schwieriger sein.
So können Sie Mietnomaden erkennen und sich schützen!
Denn meistens wirken diese Mietnomaden wie zuverlässige Mieter, sind gut gekleidet, verfügen über gute Umgangsformen und fahren teure Autos. Grundsätzlich empfehle ich, die Unterlagen der Mietinteressenten sehr genau auf Echtheit, Vollständigkeit und Plausibilität zu prüfen. Auch mal den alten Vermieter anzurufen und zu erfragen ob in vorangegangen Mietverhältnissen alles in Ordnung war, ist eine sinnvolle Sache.
Machen Sie dabei keine Ausnahmen und seien Sie sich auch nicht zu schade sein, einem Mietinteressenten, der seine Unterlagen nicht rechtzeitig und vollständig hat, konsequent abzusagen.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit es mit Mietnomaden zu tun zu bekommen?
Was jetzt natürlich sehr interessant ist, ist die Frage, wie hoch denn tatsächlich die Wahrscheinlichkeit in Deutschland ist, dass Sie es einmal mit Mietnomaden zu tun bekommen könnten.
Dazu habe ich einmal folgende Rechnung gemacht.
Laut unseren Recherchen gibt es in Deutschland insgesamt 42,8 Millionen Wohneinheiten, wovon 53,5 % vermietet sind. Insgesamt gibt es also rund 22.900.000 vermietete Wohneinheiten in Deutschland.
Immobilienscout24 bezieht sich bei der Angabe der Mietnomaden auf Haus & Grund, welche von ca. 15.000 Mietnomaden in Deutschland sprechen.
Rechnet man jetzt die Häufigkeit der 15.000 Mietnomaden auf die 22,9 Millionen Mietwohnungen in Deutschland aus, kommt man auf eine Wahrscheinlichkeit von 0,066 % oder 1:1.515, dass Sie es als Vermieter einmal mit Mietnomaden zu tun bekommen.
2 Responses
Dieser Beitrag hat mich dazu gebracht, meine Denkweise zu erweitern. Danke, dass du meine Perspektive erweitert hast.
Das freut mich, vielen Dank! LG Jonas Röhricht