Platzt die Immobilienblase? – Was spricht dafür und was dagegen?

Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren extrem gestiegen. Viele Leute fragen sich, wie lange es denn noch so weitergehen kann. Immer wieder behaupten Menschen, die „Blase platzt“ noch dieses Jahr. Andere hingegen behaupten ein Ende sei noch lange nicht absehbar. 

Aber wovon hängt das ab? Kann man überhaupt abschätzen, wann die Immobilienpreise wieder fallen? Darum geht es in diesem Beitrag.

Wie kommen die Preise zustande?

Immobilienpreise entstehen – wie bei jedem anderen Wirtschaftsgut auch – durch ein Zusammenspiel von Angebot (zum Verkauf stehende Immobilien) und Nachfrage (Interesse an Immobilien). Wollen viele Leute ein nur beschränktes Angebot wahrnehmen, steigt der Preis. Gibt es ein hohes Angebot, welches kaum einer nachfragt, sinkt der Preis.

Gründe für eine platzende Blase

Als Grund für fallende Immobilienpreise kann also entweder ein stark steigendes Angebot oder eine stark zurückgehende Nachfrage genannt werden.

Dass das Angebot in absehbarer Zukunft erheblich steigt, halten wir für unwahrscheinlich. So viel kann ohne ganz neuen gesetzlichen Rahmen gar nicht gebaut werden. Auch die Angst, dass die Zinsen wieder ansteigen und Eigenheimbesitzer notgedrungen ihr Heim verkaufen müssen ist eher unbegründet. Denn die Finanzierungssumme der Anschlussfinanzierung ist deutlich geringer als die beim Kauf der Immobilie. Also wird die monatliche Rate in den allermeisten Fällen nicht deutlich höher sein, auch wenn der Zinsanteil gestiegen ist. Und schon beim Kauf wird dieses Risiko bei der Finanzierung mit einberechnet, sodass ein Anstieg der Bankrate höchstwahrscheinlich zu stemmen ist.

Es muss also an einem Rückgang der Nachfrage liegen.

Das Budget einer Immobilie wird meist nicht durch einen tatsächlichen Kaufpreis, sondern durch das Festlegen einer maximalen monatlichen Finanzierungsrate bestimmt.

Wenn jetzt die Zinsen immer höher werden, kann sich jemand, der sich gerade so eine Immobilie für 200.000 € leisten konnte, diese in Zukunft nicht mehr leisten. Denn plötzlich ist die monatliche Rate für eine Finanzierung über 200.000 € nicht mehr nur beispielsweise 600 €, sondern 900 €. Der Preis muss folglich nach unten angepasst werden, sodass ein Kauf wieder zustande kommen kann. So ist also die „Blase geplatzt“.

Gründe gegen eine platzende Blase

Jetzt liegt es natürlich an Ihnen einzuschätzen, wie sehr das ins Gewicht fallen wird. Vielleicht sinken die Preise um 3 % und es fällt kaum jemandem auf. Vielleicht sinken sie aber auch um 50 % und es gibt einen großen Aufschrei.

Außerdem ist es schwer zu sagen, wann die Europäische Zentralbank die Zinsen wieder erhöhen wird. Das hängt von zahlreichen Faktoren ab und geht weit über die Immobilienbranche und die nationalen Märkte hinaus.

Fazit

Die Immobilienblase wird „platzen“. Die Frage ist nur wann und wie stark die Preise in welchem Zeitraum tatsächlich fallen werden.

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