Reallasten – Erklärung und Konsequenzen

Was sind Reallasten? In diesem Beitrag erklären wir Ihnen alles Wissenswerte!

Eine Reallast beschreibt das Recht eines Begünstigten, unter bestimmten Umständen, wiederkehrende Leistungen zu erhalten. Diese Leistungen sind durch den Grundstückseigentümer, des mit der Reallast belasteten Grundstücks, zu erbringen.

Es wird dabei zwischen zwei Arten von Reallasten unterschieden.

1. Persönliche Reallast

Die persönliche Reallast ist an eine Person gebunden und kann in der Regel nicht vererbt werden. Mit dem Tod des Schuldners erlischt sie und muss auch aus dem Grundbuch gelöscht werden.

2. Dingliche Reallast

Eine dingliche Reallast hingegen besteht immer für einen Grundstückseigentümer. Sie ist untrennbar mit dem Eigentum an der Sache verknüpft. Bei einer dinglichen Reallast kann das Recht vererbt oder veräußert werden, wenn das im Vertrag so vereinbart wurde.

Was passiert durch eine Reallast?

Wenn Sie Eigentümer einer Immobilie sind, die eine Reallast in ihrem Grundbuch stehen hat, sind Sie für einen festgelegten Zeitraum dazu verpflichtet, eine spezielle Leistung für eine begünstigte Person zu erbringen.

Diese Leistung ist dabei nicht zwingend durch die Immobilie zu erwirtschaften. Sie muss auch nicht unbedingt durch Geld erbracht werden. Das ist auch der Unterschied zu einer Grundschuld oder Hypothek.

Durch die Eintragung im Grundbuch dient die Immobilie lediglich als eine Art Sicherheit oder Pfand für den Fall, dass Sie Ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Dann haften Sie allerdings auch nicht nur mit der Immobilie, sondern auch mit dem gesamten privaten Vermögen.

Reallasten in der Praxis

Eine Reallast besteht in der Regel bis zum Tod von einer der Vertragsparteien. Wenn sich beide Vertragsparteien darauf einigen, kann die Belastung aber auch vererbt werden oder zu einem festgelegten Zeitpunkt enden.

Reallasten kommen in der Regel zum Einsatz, wenn eine Immobilie veräußert werden soll, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

So könnte ein Beispiel sein, dass Ihre Großmutter Ihnen ihr Haus übergibt, allerdings nur unter der Bedingung, dass Sie sie im Pflegefall betreuen. 

Ein weiteres Beispiel ist die Übergabe eines Landwirtschaftsbetriebes von den Eltern an die Kinder. Als Bedingung für die Übertragung des Hofes fordern die Eltern die regelmäßige Versorgung mit Ernteerträgen.

Da es sich bei einer Reallast um eine langfristige, im Grundbuch eingetragene, Verpflichtung handelt, kann diese erhebliche Auswirkungen auf den Wert der Immobilie haben. Die Eintragung einer Reallast sollte gut überlegt sein. Denn falls der Schuldner nicht mehr in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen, haftet er, wie eben erwähnt, nicht nur mit der Immobilie, sondern ebenfalls mit seinem gesamten Privatvermögen.

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