Warum Bau- und Altlasten so wichtig sind!

Baulasten und Altlasten werden von vielen Leuten vernachlässigt. Einige wissen sogar gar nicht, dass sie existieren. Denn sie stehen nicht mit im Grundbuch, sondern müssen separat, meist kostenpflichtig, abgefragt werden. Doch was sind Bau- und Altlasten überhaupt und was können sie anrichten? Das erfahren Sie in diesem Beitrag!

Definition und Beispiele Altlasten

Altlasten im Sinne des Bundes-Bodenschutzgesetzes sind schädliche Bodenveränderungen, durch die Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit bestehen können.  

Das können beispielsweise chemische Rückstände, also Altablagerungen, im Boden sein. Oder auch verdächtige Flächen, auf denen in der Vergangenheit einmal eine Fabrik oder Tankstelle stand. Auch Müll im Boden ist ein Beispiel für eine Altlast, wenn sich Ihr Grundstück auf einer alten Mülldeponie befindet.

Einfluss von Altlasten auf den Immobilienwert

Der Einfluss von Altlasten auf den Wert einer Immobilie kann sehr unterschiedlich sein. Zum einen ist es wichtig, wie tief sie sich im Boden befindet oder ob sie sogar oberflächlich zu sehen ist. Zum anderen kommt es darauf an, um was es sich genau handelt. Beispielsweise ist es an sich relativ harmlos, wenn früher auf einem Grundstück mal eine Ziegelsteinfabrik stand und wenn überhaupt Ablagerungen in tieferen Erdschichten zu finden sind. 

Als letztes kommt es auch darauf an, ob es sich um eine Eigentumswohnung, oder ein Einfamilienhaus handelt. Denn wenn ich eine Eigentumswohnung habe, ist es in der Regel zu vernachlässigen, besonders wenn ich kein Sondereigentum am Garten besitze. Wenn ich hingegen ein Einfamilienhaus besitze, muss ich genauer schauen, um was es sich handelt. Denn hier kommt es eher vor, dass ich in meinem Garten etwas anpflanzen möchte oder zum Beispiel die Kinder im Garten spielen.

Definition und Beispiele Baulasten

Eine Baulast hingegen beschreibt eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung, mit der ein Grundstück belastet sein kann. Der Eigentümer ist in so einem Falle dazu verpflichtet, bestimmte Tätigkeiten auf seinem Grundstück zu tun oder zu unterlassen.

Ein Beispiel ist die Abstandsflächenbaulast. Hier übernimmt der Eigentümer eines Grundstücks einen Teil der Abstandsfläche, welche eigentlich vom Nachbarn eingehalten werden müsste. Ein zweites Beispiel ist die Anbau-Baulast, welche den Grundstückseigentümer dazu verpflichtet, grenzständig an ein oder mehrere Nachbarsgrundstücke anzubauen.

Einfluss von Altlasten auf den Immobilienwert

Auch hier ist wieder darauf zu achten um was es sich handelt. Baulasten können nämlich sowohl negativ als auch positiv aufgefasst werden. Beispielsweise kann es von Vorteil sein, wenn eine Abstandsflächenbaulast existiert, und ich sowieso lieber mehr Fläche zum Nachbarn haben möchte und auch nicht möchte, dass dieser weiter in meine Richtung bauen darf. Das liegt jedoch alles im Ermessen des Kaufinteressenten. 

Bei Eigentumswohnungen sind Baulasten in der Regel zu vernachlässigen, da ich ohnehin durch die Teilungserklärung mein Sondereigentum habe, welches grundsätzlich nicht erweiterbar ist. Hier könnte es jedoch eine wertmindernde Baulast, zum Beispiel in Form einer (geplanten) Hochspannungsleitung vor dem Gebäude, geben. 

Inwiefern diese Dinge jetzt den Preis beeinflussen, ist nicht pauschal zu beantworten. Man sollte sich immer die Frage stellen, wie ein Kaufinteressent diese Baulast sehen würde und sie dann entsprechend einpreisen oder sich auf Verhandlungen vorbereiten.

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